Warum Erdgasfahrzeuge die günstigste Alternative zum Benziner sind
Alternative Kraftstoffe sind eines der großen, aktuellen Themen. Die steigenden Benzin- und Dieselpreise frustrieren die Verbraucher und rücken Antriebe in den Mittelpunkt, die vor allem eines sind: günstig.
Z. B. Erdgasautos, die nicht nur wesentlich preiswerter im Betrieb sind, sondern zudem
- umweltfreundlich,
- steuerlich begünstigt und
- von zahlreichen Herstellern serienmäßig erhältlich.
Einige gute Argumente, den herkömmlichen Kraftstoffen den Rücken zu kehren.
Wir schauen uns Erdgasautos genauer an und vergleichen sie mit herkömmlichen Fahrzeugen.
Inhaltsverzeichnis:
- Erdgas als Kraftstoff immer beliebter
- Die Unterschiede zwischen Autogas und Erdgas
- Wie umweltfreundlich sind Erdgasautos?
- Mit einem Erdgasfahrzeug Steuern sparen
- Sind Erdgasfahrzeuge gefährlich?
- Neukauf oder Umrüstung – Was lohnt sich?
- Zahlreiche Neuwagen mit Erdgas
- So funktioniert die Umrüstung auf Erdgas
- Erdgas tanken lohnt sich!
- Fachwerkstätten für Umbau und Beratung
Erdgas als Kraftstoff immer beliebter
Die alternativen Energien sind endlich gesellschaftsfähig, auch als Autokraftstoff. Und auch wenn in Deutschland zurzeit noch Autogas-betriebene Fahrzeuge führend sind, wird Erdgas als Tankfüllung immer beliebter.
Das auch als CNG (Compressed Natural Gas) oder LNG (Liquified Natural Gas) bezeichnete Erdgas hat sich in vielen Ländern schon wesentlich mehr durchgesetzt als in Deutschland. Ein VW-Team wagte daher das Experiment einer Weltumrundung mit einem Erdgasauto und konnte beweisen, dass Erdgasfahrzeuge inzwischen alltagstauglich sind:
Dass Erdgasautos auch in Deutschland immer beliebter werden, hat vor allem einen Grund:
Erdgas gilt als günstigster Kraftstoff!
Denn obwohl der Preis auf den ersten Blick teurer aussieht, als beim Autogas, ist er es nicht. Autogas wird nämlich in Liter berechnet, während Erdgas nach Kilogramm gezapft wird. Die Reichweite eines Kilos Erdgas ist aber wesentlich höher als mit einem Liter Autogas.
Auch in den nächsten Jahrzehnten soll der Preis für Erdgas laut der Studie „Der Pkw-Markt bis 2040: Was das Auto von morgen antreibt“ nur langsam steigen und dauerhaft unter den Kosten für Benzin oder Diesel liegen. Einblick in die gesamte Studie erhalten Sie auf der Internetseite des Mineralölwirtschaftsverbands e.V. (in unseren weiterführenden Links zu finden).
In Deutschland zahlt man zurzeit (Stand: Februar 2014) etwa 1,10 € pro Kilogramm Erdgas. In wirtschaftlich unsicheren Zeiten wohl der wichtigste Grund, warum immer mehr Verbraucher auf ein Erdgasauto umsteigen. Die Deutsche Energie-Agentur berechnete, dass voraussichtlich bis 2020 1,1 Millionen Erdgasfahrzeuge auf deutschen Straßen unterwegs sein werden:
Dementsprechend wird die Anzahl der Erdgastankstellen auch in den folgenden Jahren steigen. Zwischen 2001 und 2012 hatte sich die Zahl der Tankstellen schon mehr als vervierfacht:
Die Möglichkeiten für Autofahrer mit Erdgastank werden also zunehmend verbessert. Ein Grund mehr, sich für die günstige Alternative zum Benziner oder Diesel zu entscheiden. Aber auch im Vergleich mit einem Autogas-betriebenen Fahrzeug können Erdgasfahrzeuge punkten.
Die Unterschiede zwischen Autogas und Erdgas
Grundsätzlich sollten Sie wissen, dass es sich bei Erdgas und Autogas um vollkommen unterschiedliche Kraftstoffe handelt (über Autogas erfahren Sie hier mehr). Daher können Sie mit einem Erdgasauto kein Autogas tanken und umgekehrt.
Sie sollten sich daher vor einem Umbau oder Kauf darüber Gedanken machen, welches System für Sie am besten geeignet ist. Hier ein übersichtlicher Vergleich beider Kraftstoffe:
Erdgas | Autogas | |
Kraftstoff (100 km) | ca. 5 – 6 EUR | ca. 6,40 – 7 EUR |
Steuern | mineralölsteuerbegünstigt bis 2018 | mineralölsteuerbegünstigt bis 2018 |
Umrüstung | ab ca. 2.500 EUR | ab ca. 1.600 EUR |
Serien-Modelle | ja | in Deutschland kaum zu finden, Import möglich |
Tankstellen | ca. 900 | ca. 6.500 |
Wenn Sie ein Erdgasfahrzeug fahren, ist es allerdings möglich, Biogas zu tanken, einen der klimafreundlichsten Kraftstoffe. Wie Biogas gewonnen wird, wird sehr anschaulich in der Fernsehsendung „Löwenzahn“ erklärt:
In Deutschland gibt es schon mehr als 100 Biogastankstellen, Tendenz steigend.
Wie umweltfreundlich sind Erdgasautos?
Erdgas gehört zu den umwelt- und klimafreundlichsten Kraftstoffvarianten. Eine bessere Bilanz zeigen nur Elektro- und Wasserstoffautos, die sich aber noch nicht in gleicher Weise etabliert haben.
Sie leisten daher mit einem Erdgasauto den zurzeit bestmöglichen Beitrag zum Umweltschutz. Ein Erdgas-betriebenes Fahrzeug produziert bis zu
- 75% weniger Kohlenstoffmonoxid,
- 25% weniger Kohlendioxid und
- 60% weniger Kohlenwasserstoffe
als ein Benziner. Daher erhalten alle Erdgasfahrzeuge die grüne Umweltplakette.
Mit einem Erdgasfahrzeug Steuern sparen
Um den Absatz von Erdgasfahrzeugen zu fördern, können Autofahrer von Steuervergünstigungen für Erdgasautos profitieren. Bis 2018 fallen Energiesteuern von 18,3 ct/kg an. Zum Vergleich: Für ein Benzinfahrzeug zahlen Sie 65,5 ct/l. Daher bleiben die Kraftstoffkosten für Erdgas auch in den nächsten Jahren noch niedrig.
2009 ist zudem eine emissionsbezogene KfZ-Steuer in Kraft getreten. Fahrzeuge, die ab dem 01.01.2014 zugelassen werden, fahren bis zu einem CO2-Ausstoß von 95 g/km steuerfrei. Für jedes weitere Gramm werden 2 EUR berechnet.
Erdgasautofahrer sind hier klar im Vorteil. So produziert der VW eco up! als Erdgasfahrzeug nur 79 g/km und gilt zudem als sparsamstes Erdgasauto der Welt.
In vielen Regionen Deutschlands können Sie zusätzlich beim Kauf eines Erdgasautos sparen. Viele Energieanbieter locken mit Förderungen für den Neukauf von bis zu 1.000 EUR. Erkundigen Sie sich bei Ihrem Energieversorger nach den Zuschussangeboten vor Ort.
Sind Erdgasfahrzeuge gefährlich?
Die Unsicherheit gegenüber neuen Kraftstoffen ist spürbar. So erkundigen sich Verbraucher immer wieder nach der Sicherheit von Erdgasfahrzeugen. Ohne Grund – wie Fakten belegen.
Z.B. ist die Entzündungsgefahr bei einem Leck am Tank wesentlich niedriger als bei einem Benzin- oder Dieselfahrzeug, da die
- Zündtemperatur von Erdgas mit 650°C relativ hoch
liegt. Im Vergleich dazu:
- Benzin entzündet sich bei 220 – 460°C,
- Diesel schon zwischen 200 und 350°C.
Daher sind keinerlei erhöhte Risiken bei einem Unfall zu erwarten.
Auch der hohe Druck des Tanks, der bei 200 bar liegt, ist bei Erdgasfahrzeugen kein Sicherheitsrisiko, da die herkömmlichen Erdgastanks einen Druck von bis zu 600 bar aushalten.
Es bestehen also keine Gefahren beim Betrieb eines Erdgasfahrzeugs.
Hinweis: Viele Autofahrer sind unsicher, ob sie ihr Erdgasauto in Tiefgaragen abstellen dürfen. Das ist kein Problem! In öffentlichen Tiefgaragen dürfen Sie Ihr Fahrzeug ohne Einschränkungen parken.
Neukauf oder Umrüstung – Was lohnt sich?
Zahlreiche Autohersteller bieten Ihre neuesten Modelle auch als Erdgasvariante an. Aber auch ein Umbau Ihres Wagens ist möglich. Sie sollten daher ganz individuell entscheiden, welche Option für Sie wirtschaftlicher ist.
Man kann grundsätzlich sagen: Der Kauf eines serienmäßigen Erdgasautos lohnt sich mehr. Haben Sie aber nicht vor, sich einen neuen oder gebrauchten Wagen anzuschaffen, rechnet sich eine Umrüstung auf jeden Fall. Sie ist allerdings etwas aufwändiger und unter Umständen mit Platzverlusten im Kofferraum verbunden.
Zahlreiche Neuwagen mit Erdgas
Fast alle großen Autohersteller produzieren heute Erdgasfahrzeuge serienmäßig, die sich nicht mehr von den Benzin- oder Dieselmodellen unterscheiden.
Große Marken wie
- Audi,
- Citroen,
- Fiat,
- Ford,
- Honda,
- Mercedes,
- Opel,
- Peugeot,
- Renault,
- Volvo und
- VW.
beten Ihnen zum Teil mehrere Fahrzeuge mit Erdgasbetrieb.
Zu den beliebtesten Wagen gehören unter anderem
- der Opel Zafira CNG ecoFLEX Turbo,
- der VW Passat 1.4 TSI EcoFuel
- der Ford Focus C-Max
- der Fiat Panda Natural Power und
- die Mercedes B-Klasse B 170 NGT BlueEfficiency.
Der Anschaffungspreis eines Erdgasautos liegt allerdings etwas höher als bei einem Benziner. Sie zahlen etwa zwischen 1.500 und 3.500 EUR mehr für einen Neuwagen. Allerdings ist auch der Wiederverkaufswert dementsprechend hoch.
Rechnet sich die Umrüstung auf Erdgas?
Natürlich ist es auch möglich, einen Wagen auf Erdgas umzurüsten, allerdings lohnen sich diese Umbauarbeiten nur, wenn Sie das Fahrzeug einige Jahre fahren. Die Umrüstung, bei der Sie mit Kosten zwischen 2.500 und 5.000 EUR rechnen müssen, amortisiert sich bei einer durchschnittlichen Jahresstrecke von 25.000 km nach etwa 3 Jahren.
Zusätzlich kommen noch Kosten für die TÜV-Prüfung der eingebauten Gasanlage auf Sie zu. Sie können daher davon ausgehen, dass Sie Ihr Fahrzeug noch mindestens 4 Jahre behalten sollten, damit sich die Umrüstung rechnet.
Doch lässt sich überhaupt jedes Fahrzeug auf Erdgas umbauen? Nein! Die Umrüstung ist nur bei Fahrzeugen mit Ottomotor möglich. Und auch hier gibt es kleine Einschränkungen, die den Umbau bei einzelnen Fahrzeugtypen nicht möglich oder nicht lohnenswert machen. Lassen Sie sich bei einem Fachhändler umfassend beraten, ob sich für Ihr Fahrzeug ein Umbau auf Erdgas lohnt.
Kann Ihr Fahrzeug umgerüstet werden, empfiehlt sich eine Erweiterung auf zwei Kraftstoffsysteme:
- Benzin und
- Erdgas.
Vor allem in Gegenden mit einer schlechten Erdgastankstellen-Abdeckung verfügen Sie so über eine sichere Alternative, sollte der Erdgas-Tank einmal leer sein.
Hinweis: Denken Sie bitte nach einer Umrüstung daran, dass der installierte Erdgastank im Fahrzeugschein und -brief vermerkt wird, da Sie ansonsten die Betriebserlaubnis verlieren!
Erdgas tanken lohnt sich!
Wenn Sie Geld sparen möchten und Wert auf ein umweltfreundliches Fahrzeug legen, liegen Sie mit einem Erdgasauto genau richtig. Denn die Preise werden niedrig bleiben und die Zahl der Erdgasfahrzeuge und -tankstellen wird steigen.
Sie sollten sich daher, wenn Sie nach einer Alternative zum Benziner oder Diesel suchen, vom Fachmann für Erdgassysteme beraten lassen. Denn Erdgas ist einer der Kraftstoffe der Zukunft, der auch Ihnen viele Vorteile bringen wird! Wir wünschen Ihnen schon jetzt allzeit gute Fahrt!
Wir bieten Ihnen einen Überblick über Werkstätten, die Sie beraten und Ihr Fahrzeug auf Erdgas umbauen: