In Europa werden Autobesitzer mit viel zu hohen Preisen für Ersatzteile konfrontiert. Weil Fremdherstellern aufgrund des Designschutzes für Stoßstangen, Scheinwerfer und Motorhauben dieser Markt versperrt bleibt, können sich die Autokonzerne über ein Preismonopol freuen.
Designschutz schützt Autohersteller vor Konkurrenz
Nach Ansicht des Automobilclubs ADAC müssen deutsche Autofahrer für Scheinwerfer, Motorhauben, Stoßstangen und weitere Autoersatzteile beim Hersteller überhöhte Preise entrichten. Grund hierfür ist der sogenannte Designschutz, der in zahlreichen Fällen den Nachbau sichtbarer Originalteile verhindert.
Mit freundlicher Unterstützung der Bundesregierung können die Autoproduzenten bislang erfolgreich verhindern, dass der Designschutz für diese Teile aufgehoben wird. Dies hat zur Folge, dass die Autobesitzer gezwungenermaßen auf sündhaft teure Autoersatzteile beim Hersteller setzen müssen und dadurch nicht zu günstigen Konkurrenzprodukten greifen können.
Derweil wird die Regierung seitens des Verbändebündnisses dazu aufgefordert, im Ministerrat die 2007 vorgelegte Klausel zu billigen. Diese sieht eine Abschaffung des Designschutzes für Ersatzteile vor.
Freier Markt bietet enormes Einsparpotential
Und dies mit gutem Grund: So hat der ADAC ausgerechnet, dass der Autofahrer bei einem Teilekauf auf dem freien Markt bis zu 70% sparen könnte. Diese Einsparung hat der Verkehrsclub anhand eines Frontstoßfängers des Ford Focus belegen können. Denn während dieses Ersatzteil im freien Handel bereits für 88 Euro zu haben ist, müssen für diese Autoersatzteile beim Hersteller stolze 302 Euro hingeblättert werden.
Den horrenden Preisunterschied konnte der ADAC am Beispiel der Frontscheibe eines Mazda6 nochmals verdeutlichen. Während beim Autohersteller 456 Euro fällig werden, muss der Autobesitzer im freien Handel lediglich 290 Euro aufbringen. Viel Geld können Autobesitzer durch den Kauf von Ersatzteilen im Internet einsparen. Finden Sie z.B. unter www.autoersatzteile.de günstige Ersatzteile für alle Marken.
Trotz der immensen Preisunterschiede kaufen aber immer noch die meisten Autobesitzer Ersatzteile beim Markenhandel, wie der DAT-Report 2013 belegt:
Das Thema „Tuning“ ist übrigens ein anderes. Dazu finden Sie hier weitere Informationen.
Preise für Ersatzteile steigen unaufhaltsam
Nach Erhebungen des Autoclubs seien von außen sichtbare Karosserie-Ersatzteile in den zurückliegenden sechs Jahren um satte 40% teurer geworden. Diese Rechenbeispiele verdeutlichen, wie die Verbraucher durch die einflussreichen Autokonzerne geschröpft werden und ein fairer Wettbewerb verhindert wird.
Deshalb hat der ADAC eine vollständige Öffnung des Autoersatzteilemarktes gefordert. Schließlich sei der freie Handel in den meisten Ländern der EU schon längst gang und gäbe.
Das vorgelegte Gesetz, das den zwingenden Erwerb der Autoersatzteile über den Hersteller lockert, wird jedoch bislang vom Chef des Bundeskanzleramtes, Ronald Pofalla, blockiert.
Ersparnisse im Einzelnen am Beispiel des VW Golf 6:
Kotflügel vorne rechts
Hersteller: | 167 Euro |
freier Handel: | 101 Euro |
Ersparnis: | 39,50% |
Motorhaube
Hersteller: | 321 Euro |
freier Handel: | 157 Euro |
Ersparnis: | 51,10% |
Frontscheibe
Hersteller: | 289 Euro |
freier Handel: | 154 Euro |
Ersparnis: | 46,70% |
Frontscheinwerfer rechts
Hersteller: | 194 Euro |
freier Handel: | 120 Euro |
Ersparnis: | 38,10% |
Frontstoßfänger
Hersteller: | 317 Euro |
freier Handel: | 122 Euro |
Ersparnis: | 61,50% |
Wettbewerb mit aller Macht verhindern
Wer seine Autoersatzteile beim Hersteller erwirbt, muss tief in die Tasche greifen. Im freien Handel wären die Teile deutlich günstiger zu haben. Während hierzulande der Designschutz vehement auch seitens der Politik verteidigt wird, ist dies in anderen europäischen Ländern längst kein Thema mehr. Solange sich die Autoersatzteile nur über den Hersteller erwerben lassen, ist ein intensiver Wettbewerb nicht möglich, so dass die Preise weiterhin auf einem hohen Niveau verharren werden. Hoffen wir, dass sich dies in absehbarer Zeit ändert.