Die richtigen Wohnmobil-Modelle für Ihre Bedürfnisse

Dass der Urlaub im Reisemobil wieder im Trend liegt, ist keine überraschende Neuigkeit mehr. Viele Menschen, die, einem Mikrotrend folgend, lieber wieder auf dem Land wohnen oder in ihr Leben in der Stadt wenigstens ein Stück Natur in Form von Gartenarbeit auf einem gemieteten Acker oder auf Balkon und (Dach-)Terrasse integrieren, wissen auch die Ferien im Grünen wieder zu schätzen. Längst hat das Wohnmobil auch nicht mehr die scheinbar unlösbare Aufgabe, mit eierschalfarbenem Äußeren oder Sperrholzschränken sowie großblumigen Velourpolstern im Inneren zu überzeugen. Immer schicker, trickreicher und luxuriöser werden das Design und die platzeffizienten Lösungen und der berühmte Wohlfühlfaktor gesellt sich zu den anderen Vorteilen der Wohnmobile wie dem größeren Stauraum und der hohen Flexibilität.

Wer an spontane Touren, kurzfristige Planänderungen unterwegs, das Zuhause sein in der Fremde und damit an die Anschaffung eines mobilen Urlaubsheims denkt, sollte sich vor dem Kauf jedoch einige wichtige Fragen stellen. Denn die entscheidende Voraussetzung für unvergessliche Ferien voller Unabhängigkeit und Komfort ist es, das für jeden Urlaubstypus passende Reisegefährt unter den Wohnmobiltypen zu finden.

Was man vor dem Kauf eines Wohnmobils überlegt haben sollte

Dass der Erwerb eines Wohnmobils auch deshalb durchdacht sein will, weil ein gewisses Budget erforderlich ist, versteht sich von selbst. Aus diesem Grund sollte man zunächst sicher sein, ob ein Wohnmobil tatsächlich das bietet, was man sich darunter vorstellt. Um zunächst das Gefühl für das Fahren und den Urlaub im Reisemobil zu bekommen, kann für Einsteiger zum Beispiel das Mieten eines Fahrzeugs ratsam sein (ein möglicher Anbieter: Campanda). Hierbei gilt es jedoch zu bedenken, dass sich die Empfindung in einem Wohnmobil, das einem gehört, doch erheblich vom Eindruck, den das Mietgefährt hinterlässt, abheben wird. Immerhin ist das Eigentum am Wohnmobil unerlässlich, um sich im Urlaub auch wirklich ganz wie zuhause fühlen zu können. Für alle, die nach einem preiswerteren Urlaubszuhause suchen, ist der Kauf eines gebrauchten Wohnmobils die kostengünstigere Alternative. Deutschlands Nummer 1 für gebrauchte Wohnmobile finden Sie übrigens hier. Doch auch beim Gebrauchtkauf bleibt die Wahl des richtigen Modells die entscheidende Aufgabe.

Sich bei der Wahl unter den verschiedenen Wohnmobil-Modellen allein von seinem Geschmack leiten zu lassen, könnte ein Fehler sein, der die Freude am Urlaub mit dem Reisemobil verdirbt oder dessen Wiedergutmachung in Form von Nach- und Umrüsten oder Ver- und Neukauf wiederum teuer bezahlt werden muss. Mit der Beantwortung folgender Fragen kann man sich an die richtige Entscheidung herantasten:

  • Wie viele Personen werden mit dem Wohnmobil in den Urlaub fahren?
  • Wie viel Nutzlast bzw. Zuladung (Fahrräder, Motorräder, Auto, Kanus etc.) soll mit an Bord genommen und verstaut werden können?
  • Wie viel Raum soll das Reisemobil bieten?
  • Welcher Führerschein ist vorhanden bzw. kann nachgeholt werden?
  • Wie schnell will man mit dem Gefährt reisen können?
  • Welche Ziele sollen auf den Wohnmobil-Touren vorwiegend angesteuert werden?
  • Will man das ganze Jahr über unterwegs sein können oder beschränken sich die Fahrten auf die warme Jahreszeit?
  • Wie unabhängig möchte man sein?

Welche Wohnmobil-Modelle eignen sich für was

Abhängig davon, wie man die obenstehenden Fragen für sich selbst beantwortet und welche Wichtigkeit man den verschiedenen Punkten im Einzelnen beimisst, kommen manche Wohnmobil-Arten mehr in Frage als andere. Zur leichteren Entscheidungsfindung vor dem Wohnmobil-Kauf haben wir die wichtigsten Eigenschaften der Modelle angeführt.

Kastenwagen – die alltagstaugliche Alternative

Kastenwagen – die Bezeichnung rührt vom kastenförmigen Aussehen der Gefährte her, die den Eindruck eines Kleintransporters mit erhöhtem Dach erwecken – bilden die kleinste Klasse der Reisemobile. Sie bieten zumeist zwei, mitunter aber auch bis zu vier Personen (Schlaf- und Sitz-)Platz, während bei größeren Varianten auch noch ein kleinerer fünfter Urlauber mitreisen kann. Besonders ausgedehnt ist der jedem Reisenden zur Verfügung stehende Raum bei vielen Urlaubern freilich nicht. Auch die Zuladung kann – wenn die zulässige Anzahl der Personen ausgeschöpft ist – aus Platz- und Gewichtsgründen nicht üppig ausfallen, während sie bei zwei Reisenden höher sein darf. Die Unabhängigkeit ist angesichts der Tatsache, dass die meisten Kastenwagen mit Nasszelle und Cassetten-WC aufwarten und nur größere Modelle Grundrissvarianten mit Raumbad und separater Dusche bereithalten, etwas eingeschränkt, da man mitunter auf externe Duschen angewiesen ist.

Was den Kastenwagen besonders attraktiv macht, ist seine stabile und kompakte Bauweise, dank der bei der Wahl des Reiseziels keine Abstriche gemacht werden müssen. Unwegsames Gelände lässt sich ebenso problemlos befahren wie asphaltierte Straßen. Hinzu kommt, dass der Kastenwagen aufgrund seines wendigen, agilen Charakters und seiner Tauglichkeit für engere Straßen und normale Parkplätze nicht nur im Urlaub, sondern auch im Alltag zum Einsatz kommen kann und für viele mit seinem Benzinverbrauch und den erreichbaren Geschwindigkeiten Erstwagentauglichkeit besitzt. Da die Fahrzeuge meist bis zu 3,5 Tonnen Gesamtmasse zugelassen sind, können sie mit der Fahrerlaubnis Kasse B gefahren werden und unterliegen keinen Geschwindigkeitsbeschränkungen.

Alkoven-Wohnmobil – der Klassiker mit Höhe

Der Begriff „Alkoven“, der schon in barocken Königsschlössern den kleinen, fensterlosen Nebenraum oder die Nische mit dem Prunkbett bezeichnete, meint beim Wohnmobil die Aufbauart mit der durchaus durchfensterten Schlafnische über dem abgetrennten Führerhaus. Dieser Wohnmobiltyp, der die bekannteste Bauform darstellt, die auch auf Verkehrsschildern zum Symbol geworden ist, eignet sich besonders für Familien mit Kindern, da er neben dem separaten, festen Bett im Dachgeschoss oft noch weitere feste Betten (im Heck) und bis zu sieben Personen einen Schlafplatz bietet. Für die größeren Modelle, deren technisch zulässige Gesamtmasse die 3,5 Tonnen nicht selten überschreitet, ist ein Führerschein der C-Reihe (einst Klasse 2) notwendig.

Bei niedrigen Brücken, Schildern oder Ästen muss der Fahrer an den Aufbau denken und sich in Kurven an die Neigung des Reisemobils gewöhnen, die dem höheren Schwerpunkt geschuldet ist. Die massige Erscheinung des Modells steht dem Verlassen des Asphalts bei entsprechendem Fahrgestell nicht entgegen, geht aufgrund des höheren Luftwiderstands indes mit einem höheren Spritverbrauch und geringeren Reisegeschwindigkeiten einher. In einigen Ländern ist wegen der Höhe mehr Maut fällig, was die Straßenwahl einschränken kann.

Das Alkoven-Wohnmobil kann jedoch nicht anders denn als absolutes Raumwunder bezeichnet werden. Die Verlagerung der Betten sorgt für eine geringere Fahrzeuglänge, eine erstaunliche Innenhöhe, einen luftigen Raumeindruck und viel Gestaltungsspielraum bei der Kabine, die nicht selten mit viel Stauraum sowie Dusche und WC aufwarten kann.

Teilintegriertes Wohnmobil – die kleine Luxusvariante

Die alkovenähnliche Erhöhung resultiert bei vielen teilintegrierten Wohnmobilen nicht aus einem festen Schlafplatz, sondern eher aus einer durchfensterten Dacherhöhung, die dafür sorgt, dass man auch im Fahrerhaus aufrecht stehen kann. Anders als bei Alkoven-Fahrzeugen ist dieses nämlich, während es optisch und auch durch separate Türen erhalten bleibt, teilweise in die Kabine integriert, da es keine Trennwand zum Wohnbereich gibt. Vielmehr kann das Fahrerhaus, indem die Fahrsitze zu einem dahinter angeordneten Tisch gedreht werden können, auch zu Wohnzwecken genutzt werden. Die geringere Bauhöhe verhilft zu einem geringeren Verbrauch und weniger Mautbeschränkungen, muss allerdings, um die Schlafplätze unterbringen zu können, mit größerer Länge ausgeglichen werden. Je mehr Personen mitreisen sollen, umso länger oder enger muss das Fahrzeug bzw. dessen Grundriss werden. Ausflüge abseits des Asphalts sind bei langen Fahrzeugen weniger möglich, da der Frontantrieb nicht überall für gute Traktion sorgen kann.

Da das Fahrerhaus teilintegriert ist und sich die große Frontscheibe somit im Wohnbereich befindet, kann sich das Gefährt im Sommer aufheizen. Bei kälteren Temperaturen ist der Motor während der Fahrt zwar imstande, den kompletten Wohnbereich zu erwärmen, bei abgestelltem Motor und dem Verlust der Wärme über die Frontscheibe und die Türflächen kühlt das Gefährt aber stark aus. Es eignet sich daher eher für Urlaub in wärmeren Jahreszeiten bzw. Gefilden. Besonders in der Variante für zwei Personen bietet das Wohnmobil enormen Platz, wobei dann die festen Betten im Heck mit viel Raum (anders als beim Alkoven-Wohnmobil auch über dem Kopf) aufwarten können. Eine Dusche und die Möglichkeit höherer Zuladungen ist dann – auch bei Gesamtmassen unter 3,5 Tonnen – noch gegeben. Was Optik, Design und eine luxuriöse Innenausstattung anbelangt, können teilintegrierte Wohnmobile nur noch von den vollintegrierten Varianten übertroffen werden.

Vollintegriertes Wohnmobil – die berühmte „Königsklasse“

Unter den Wohnmobilen gilt die vollintegrierte Version als das absolute Spitzenmodell. Vollintegriert meint dabei, dass das Fahrerhaus hier vollkommen im dadurch noch geräumigeren Wohnraum aufgeht und weder optisch noch durch eigene Türen noch im Aufbau einen gesonderten Teil darstellt. Das sogenannte Windlauffahrgestell erscheint eher als fahrbarer Wohnraum, dessen Platz (bis auf den kleinen Bereich, den Motor und Lenkung einnehmen) komplett genutzt werden kann. Auch vollintegrierte Modelle können durch die großzügigen Fensterfronten und die fehlende Trennung zum Fahrerhaus bei kalten Temperaturen leicht auskühlen, kommen aber bereits mit einer guten Isolierung daher oder lassen sich wie die teilintegrierten Varianten nachträglich isolieren.

Vollintegrierte Wohnmobile gibt es sowohl mit einer zulässigen Gesamtmasse unter 3,5 t als auch deutlich über 3,5 Tonnen. Bei letzteren, die einen Führerschein der Klasse C erfordern und für die Geschwindigkeitsbeschränkungen gelten, sind der Ausstattung und dem Komfort oft keine Grenzen mehr gesetzt (bei mehreren unterzubringenden Urlaubern wird es aber freilich auch hier enger). Ganze Autos können in den Heckgaragen der längsten Luxusliner untergebracht werden. Das bedeutet aber auch, dass die Preise, abhängig von den Ansprüchen an Qualität und Ausstattung, nach oben offen sind.

Ein aktueller Tipp

Was eignet sich besser, um sich von dem einen oder anderen Modell noch endgültig überzeugen zu lassen, als eine Messe? Noch bis zum 4. August läuft der CARAVAN SALON in Düsseldorf, der verspricht, der größte aller Zeiten zu werden. Hier können zukünftige Wohnmobilisten die Vor- und Nachteile der verschiedenen Bauarten gründlich durchdenken und die theoretischen Erwägungen einem praktischen Vergleich unterziehen (einen Vorgeschmack auf das breite Angebot bietet das Handelsblatt).